Römerkastell Saalburg

Auf einem Bergzug des Taunus, nur etwa zwei Kilometer von der Innenstadt Bad Homburgs entfernt, kann man einen spannenden Ausflug in die Antike machen. Dort steht das weltweit einzige rekonstruierte Römerkastell: die Saalburg. Zusammen mit dem römischen Grenzwall Limes gehört sie seit 2005 zum UNESCO-Welterbe. Der Limeserlebnispfad Hochtaunus ist 30 Kilometer lang und gehört zu den spannendsten und besterhaltenen Abschnitten dieses einzigartigen Bodendenkmals, das das Römische Reich einst auf über 550 Kilometer Länge quer durch Mitteleuropa errichtete.
Zu jener Zeit war die Saalburg noch ein Kastell, das zur Überwachung errichtet wurde. Vermutlich waren rund 600 Soldaten hier stationiert. Vor dem Haupttor der Wehrmauer lagen ein Badegebäude und ein Gästehaus. Ein Dorf mit Handwerker-, Händler- und Wirtshäusern schloss sich an. Gräber und kleinere Heiligtümer säumten die Römerstraße. Bis zu 2000 Menschen dürften im Kastell und im Dorf gelebt haben. Doch die Bauten verfielen, nachdem Germaneneinfälle, Feldzüge im Osten des Reiches und innenpolitische Probleme die Aufgabe des Limes erzwangen.
Der Initiative Kaiser Wilhelms II. ist es zu verdanken, dass man das Römerkastell heute wieder besichtigen kann. Er ließ es zwischen 1897 bis 1907 als Forschungsinstitut und Freilichtmuseum mit einer umfangreichen Sammlung wieder aufbauen. Von 2003 bis 2009 erfolgte mit der Rekonstruktion weiterer Gebäude der Ausbau zum archäologischen Park.
Dem Besucher erschließt sich auf einem Rundgang ein anschauliches und lebendiges Bild von der römischen Lebensweise. Innerhalb der Umwehrung mit Mauer, Wehrgang und vier Toren sind eine Reihe von Gebäuden aus Stein und Holz wieder aufgebaut worden.