Am nördlichsten Punkt der Insel Rügen befindet sich das Kap Arkona. Die aus Kreide und Geschiebemergel bestehende Steilküste liegt 45 Meter über der Ostsee und fasziniert alleine schon aufgrund ihrer geografischen Lage. Außerdem sind hier gleich drei Türme auf einem Fleck zu bestaunen. Der 35 Meter hohe neue Leuchtturm am Kap Arkona nahm im Jahr 1905 seinen Betrieb auf. Der runde Backsteinturm mit dem achteckigen Granitsockel misst 35 Meter. Der Apparat wird durch ein Drehwerk bewegt und bewirkt alle 17,1 Sekunden ein international festgelegtes Orientierungslicht, das aus einer Abfolge von drei Blitzen besteht.
Dieser neue Leuchtturm löste das fast 80 Jahre ältere Leuchtfeuer ab, das nach Plänen des Berliner Architekten Karl Friedrich Schinkel erbaut wurde. Der Bekanntheitsgrad des Erbauers bewirkte, dass man den alten Turm nicht abriss, sondern den Neuen direkt daneben erbaute. Heute beherbergt der Schinkelturm unter anderem das Standesamt. Dritter im Bunde ist der ausgediente Peilturm der Marine, der 1927 in gebaut wurde und damals als Seefunkfeuer diente. Alle Türme sind für Besucher zugänglich und beliebte Aussichtspunkte.
Unmittelbar neben dem Peilturm befinden sich die Überreste der „Jaromarsburg“. Diese war die heilige Kultstätte der Ranen, eines westslawischen Volks, und wurde zu Ehren des rügenschen Hauptgottes der Slawen Svantevit als Tempelheiligtum errichtet. Vom 9. Jahrhundert bis zum Fall der Burg im Jahr 1168 war sie das Machtzentrum der Insel.
In direkter Nachbarschaft der Leuchttürme ragen Lüftungsrohre aus der Erde. Sie verweisen auf die Arkona-Bunker. Der kleinere Bunker wurde zu DDR-Zeiten als Dienststelle der 6. Grenzbrigade Küste umfunktioniert. Heute beherbergt er eine Dokumentation zur Geschichte des Kap Arkona. Außerdem gibt es noch den Marineführungsbunker, in dem alte Navigationsgeräte sowie eine Modellschiffsaustellung zu besichtigen sind.