Die Externsteine im Teutoburger Wald bei Horn-Bad Meinberg in Lippe sind ein Naturphänomen und ein einzigartiges Kultur- und Naturdenkmal. Inmitten eines ausgedehnten Naturschutzgebietes stehen die markanten, bis zu 40 Meter hohen Sandsteinfelsen und bieten eine beeindruckende Aussicht über das Tal der Wiembecke. Schon seit dem 16. Jahrhundert wird über die Entstehung dieser Externsteine gerätselt. Sie sind Gegenstand zahlreicher Theorien, die teils auf wissenschaftlichem Fundament, teils auf reiner Spekulation ruhen. Auch eine Reihe volkstümlicher Legenden rankt sich um die Geschichte der Externsteine.
Feststehen dürfte zumindest, dass ihre Formation vor rund 130 Millionen Jahren begann. Damals grenzte das Meer des Niedersächsischen Beckens an das Münsterländer Festland. Am Meeresgrund bildeten sich stetig Ablagerungen, die zu Sandstein verhärteten. Als Folge der Verschiebungen der Erdkruste vor 80 Millionen Jahren stellten gewaltige Druckkräfte die Sandsteinschichten allmählich senkrecht auf. Es entstand der Gebirgszug des Teutoburger Waldes, zu dem die Externsteine gehören. Über Millionen Jahre spülten die Quellbäche den Gebirgszug aus und ließen die Externsteine als isolierte Gruppe zurück. Auch das Gletschereis der Eiszeiten formte die Felsen. Funde von Spitzen und Klingen aus Flintstein zeigen, dass sich in der ausgehenden Alt- und Mittelsteinzeit Jäger in diesem Gebiet aufgehalten haben müssen.
Das 2011 eröffnete Infozentrum zeigt auf 200 Quadratmetern in einer Dauerausstellung mit zehn Stationen den aktuellen Wissensstand der archäologischen, kulturgeschichtlichen und naturkundlichen Forschungen. Außerdem gibt ein Film detaillierte Einblicke in die Naturwelt der Externsteine und in das großartige Relief der Kreuzabnahme. Dieses wurde von mittelalterlichen Bildhauern in den Fels der Externsteine gearbeitet und gilt heute als besonderes Kunstwerk.