Direkt an der Grenze zu Österreich gelegen blickt die Stadt Passau auf eine reiche Vergangenheit zurück: Zuerst war sie eine keltische Siedlung, später dann ein römisches Militärlager. Im Mittelalter wuchs sie zu einem wohlhabenden Handelszentrum und seit 739 ist sie Sitz eines Bischofs.
Ihren Beinamen „Dreiflüssestadt“ verdankt sie den drei fließenden Gewässern, die sich am Dreiflüsseeck vereinigen. Von Richtung Westen kommt die Donau, der Inn strömt aus den südlich gelegenen Alpen und die Ilz erarbeitet sich ihren Weg aus dem Bayerischen Wald und damit aus Norden. Gemeinsam fließen sie als Donaustrom gen Osten weiter.
Die Flüsse sind schon optisch gut zu unterscheiden. Die Donau wirkt durch Bodensubstanzen aus Äckern und Feldern bräunlich, der Inn schimmert grün und die Ilz ist aufgrund der vorher durchquerten Moorgebiete beinahe schwarz. Das Dreiflüsseeck befindet sich an der Spitze der Passauer Halbinsel, der sogenannten Ortspitze. Von dort aus kann das Naturschauspiel bestens beobachtet werden. Außerdem laden die umliegenden Uferwege zu ausgedehnten Spaziergänge durch die Altstadt ein. Mit seiner Lage ist die Ortsspitze ein wichtiger Veranstaltungsort der Stadt geworden. Unterschiedlichste Events finden hier regelmäßig statt.
Ursprünglich war die Ortsspitze eine Insel, die durch einen Kanal von der Altstadt getrennt war. Dieser wurde aber zugeschüttet, sodass eine Landzunge zwischen den Flüssen entstand. Das Schwemmland lag allerdings außerhalb der 1826 vermessenen Stadtgrenze. Erst 1891 pachtet die Stadt Passau das Land. Offiziell eingemeindet wurde es aber erst im Jahre 1956.
Ein wunderbares Erlebnis ist eine Dreiflüsse-Stadtrundfahrt – und zwar vom Wasser aus. Vom Schiff aus genießt man dabei nicht nur die Ausblicke auf das Dreiflüsseeck, sondern auch auf die anderen Sehenswürdigkeiten wie den Dom St. Stephan, das Ober- und Niederhaus oder auch das Kloster Maria Hilf.